EKLAIR – Ehrenamtliche Kulturarbeit in ländlichen Regionen
Eine Vergleichsstudie im Oldenburger Münsterland und im Landkreis Rostock – Teilprojekt Landkreis Rostock
Der Wert ehrenamtlicher Kulturarbeit für die Lebensqualität auf dem Lande ist unbestritten. Sie gibt den dort lebenden Menschen die Möglichkeit, ihre kulturellen Bedürfnisse autonom und gemeinschaftlich diskutieren, definieren, praktizieren und befriedigen zu können. Unter dieser Prämisse erforscht das Projekt „EKLAIR – Ehrenamtliche Kulturarbeit in ländlichen Regionen. Eine Vergleichsstudie im Oldenburger Münsterland und im Landkreis Rostock“ empirisch vergleichend in zwei Regionen, warum sich Menschen in ländlichen Räumen im kulturellen Bereich engagieren, wie sie ihr Ehrenamt gestalten und was sie sich als Unterstützung und Förderung für die Zukunft wünschen.
Das Verständnis ehrenamtlicher Kulturarbeit wird dabei weit gefasst: Lokale Kultur- und Geschichtsforschungen werden dabei ebenso berücksichtigt wie Chöre, Orchester und Theatergruppen, das freiwillige Engagement in und für Museen und Bibliotheken, Zusammenschlüsse zur Förderung bildender Künste oder auch die Öffnung kultureller Sozialräume wie Kulturhäuser und kulturelle Treffs.
Anhand der beiden Beispiele des Landkreises Rostock in Mecklenburg-Vorpommern und des Oldenburger Münsterlands (OM) im Nordwesten Niedersachsens werden bestehende und bewährte Formate ehrenamtlicher Kulturarbeit in ländlichen Regionen genauer in den Blick genommen: Welche Formen von ehrenamtlicher Kulturarbeit gibt es und wie haben sie sich entwickelt? Wie verändert(e) sich das Ehrenamt – aufgrund von demografischen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Entwicklungen? Wer engagiert sich und welchen Anteil haben dabei bspw. junge Menschen, Frauen oder auch Kreative und weitere Gruppen, wie Neubürger:innen? Welche kulturellen Aktivitäten entfalten sie und entstehen gar neue Formen? Und welche Wirkungen entfaltet das kulturelle Ehrenamt für die Gemeinschaft? Im Teilprojekt „Landkreis Rostock“ kommt der jüngeren Geschichte eine besondere Bedeutung zu. Daher bilden Fragen nach dem Engagement vor und nach 1989 einen besonderen Schwerpunkt: Welche Formen des Engagements gab es zu DDR-Zeiten und wie werden sie eingeschätzt bzw. erinnert? Was wird zu den damaligen Rahmenbedingungen erzählt? Und welche Erfahrungen sind mit dem Engagement in den frühen 1990ern verbunden?
Empirische Untersuchungen zum Thema ehrenamtliche Kulturarbeit im ländlichen Raum, welche die tatsächlichen Erfahrungswelten sowie Zukunftserwartungen und Wünsche der lokalen Praktiker:innen einbeziehen, gibt es bislang nicht. Das Projekt möchte diese Forschungslücke füllen. Der rege Austausch mit den ehrenamtlich Engagierten und mit weiteren Kultur-Akteur:innen ist dabei zentral.
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL); Fördermaßnahme: Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus); Projekt: „Faktor K – Forschung zum Faktor Kultur in ländlichen Räumen“.
Leiterin: Dr. Petra Himstedt-Vaid
Bearbeiterin: Dr. Friederike Berlekamp
studentische Hilfskraft: Dennis Kreutner
Förderzeitraum: März 2023 – Februar 2026
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