Freilichtmuseum Diesdorf
Das 1911 begründete Freilichtmuseum Diesdorf zeigt auf einer Fläche von über 6 ha mit 25 historischen Gebäuden und den zugehörigen Gärten, Feld- und Wiesenflächen den Wandel des Wohnens und Wirtschaftens in der ländlichen Altmark zwischen dem 18. und dem 20. Jahrhundert. Das Museum sammelt Sachzeugnisse der Agrar- und Alltagsgeschichte, aber auch die Bewahrung des immateriellen Kulturgutes (Niederdeutsche Sprache, Bräuche und Feste) zählt zu seinen Aufgaben. Durch die Umsetzung einer Fachwerkkapelle 2019/20 rückten die Themen Frömmigkeit und kirchliches Leben in den Fokus der musealen Forschung.
Im Nordwesten der Altmark (Sachsen-Anhalt) liegt eines der ältesten Museumsdörfer Deutschlands. Das bereits 1911 begründete Freilichtmuseum Diesdorf lädt seine Gäste zu einem Ausflug in das Landleben früherer Generationen ein. Bauernhäuser, Speicher und Torhäuser wurden gemeinsam mit Schmiede und Bockwindmühle, Taubenturm, Backhaus und Dorfschule zu unterschiedlichen Baugruppen angeordnet, die Vielfalt und Wandel der regionalen Haus- und Hofformen veranschaulichen. In den Gebäuden sind charakteristische Arbeits- und Wohnsituationen der Bauern, Tagelöhner und Landhandwerker nachempfunden. Gärten und Feldflächen mit alten und regionalen Kulturpflanzen runden den Eindruck eines typisch altmärkischen Dorfes ab.
Das Museum entstand auf Initiative des Landarztes Dr. Georg Schulze als Heimatmuseum „Altmärkischer Bauernhof“ mit zunächst drei Gebäuden (Hallenhaus, Speicher und Backhaus). Seit den 1970er Jahren trieb der Museumsleiter Peter Fischer (1943-1996) den weiteren Ausbau des Diesdorfer Museums voran. Der Museologe und Volkskundler stellte die Museumsarbeit auf eine wissenschaftliche Grundlage und entwarf das Konzept für die Erweiterung des Bauensembles zu einem sozial- und bauhistorisch gegliederten Freilichtmuseum für die Altmark.
Heute ist das Freilichtmuseum Diesdorf als abwechslungsreiche Kultureinrichtung und außerschulischer Bildungsort in der Region etabliert. Als Museum für die Kulturgeschichte des ländlichen Raumes sammelt es Objekte zur Alltags- und Agrargeschichte bis zur Kollektivierung der Landwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit Ausstellungen, Führungen und Veranstaltungen werden die oft fernen Lebenswelten früherer Generationen lebensnah und anschaulich vermittelt. Träger des Museums ist der Altmarkkreis Salzwedel.
